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Die Online-Voranmeldung hat am Freitag (05. Mai) um 14 Uhr geschlossen.

Anmeldungen sind

am Sonntag ab 7:30 Uhr

bei Start und Ziel

(Mochoritsch Eck / Reichmann in Klopein / Seelach)

möglich!


Nachmeldung vor Ort ist möglich!

 

Nachdem ich schon immer einmal einen Zieleinlauf über den Marathontunnel in ein großes Stadion erleben wollte, bot sich natürlich der Berliner 25-km-Lauf mit Zieleinlauf im Olympiastadion Berlin an. Zudem garantiert natürlich mein erster 25-km-Lauf eine neue Bestzeit über diese Distanz und obwohl ich schon einmal in Berlin war, blieben viele Dinge, die ich mir ansehen wollte, übrig. Ziel war zudem eine Verbesserung meiner Halbmarathon-Bestzeit, da bei der Halbmarathon-Marke eine Zwischenzeit genommen wird. Die Woche vor dem Halbmarathon machte mir vor allem das angesagte Wetter mit Wind um die 30 km/h und Böen bis zu 70 km/h Sorgen, die wohl trotz guter Form jede Bestzeit-Ambition zunichte gemacht hätten. Am Wettkampftag pendelte sich der Wind jedoch cirka bei unangenehmen 20-30 km/h ein, was etwas Zeit und Energie kosten sollte, aber doch alle Möglichkeiten offen ließ.

Knapp vor 10 Uhr ordnete ich mich gleich in Reihe 2 hinter den überwiegend ostafrikanischen Top-Läufern ein. Ich erwartete ein von Beginn an schnelles Rennen, da auch die 5x5-km-Staffeln, die Halbmarathon- und die 10-km-Läufer zeitgleich mit den 25-km-Läufern losgelassen wurden sowie der Wind auf den abschüssigen ersten 4 Kilometern kräftig von hinten anschob. So ging ich die ersten 4 Kilometer vom Olympiaplatz weg gleich recht forsch an (3:44, 3:44, 3:37, 3:38) und hatte auch nach dem ersten 5 Kilometern mit 18:30 Minuten schon einen gewaltigen Polster auf die Richtzeit (~ 19:20) herausgelaufen. Da ich mich gut fühlte beschloss ich, gleich weiter auf Angriff zu laufen. Vorbei an der Siegessäule wurde nach 9,5 Kilometern das Brandenburger Tor durchquert und damit West-Berlin verlassen. Die 10-Kilometer-Marke wieß auch eine deutliche inoffizielle 10-km-Bestzeit von 37:27 aus, jedoch begann ab diesem Zeitpunkt auch die Schleife zurück Richtung Westen und Gegenwind.

Ich versuchte nun, mich hinter den Mitläufern zu verstecken und so Kraft zu sparen. Trotzdem wurden die Kilometer-Zeiten nun schlagartig um 10 Sekunden langsamer. Zudem versuchten die Mitläufer anscheinend auch, mich als Windschatten-Lutscher loszuwerden und legten dann und wann kleinere Zwischensprints ein. Ab Kilometer 13 kam die Halbmarathon-Strecke wieder zum 25-km-Kurs dazu, was im Regelfall durch die langsamen Läufer eher stört, in diesem Fall aber doch dann und wann etwas Windschatten bot, auch wenn die langsameren Läufer vom Gefühl her eher bremsen. Rasant ging es weiter über den Kurfürstendamm und eine gute Zeit schien mehr und mehr in Griffweite zu kommen, auch wenn ich 3 Läufer kurzfristig ziehen lassen musste. Kilometer 19 und 20 lief ich erstmals langsamer als 4:00 / km, was aber auch dem auffrischenden Gegenwind geschuldet war. Immerhin konnte ich die 7.-platzierte Frau aus Kenia ein- und überholen. Kilometer 21 war das Gegenstück zum flotten Bergab und so musste ich bergauf einen Kilometer in 4:15 hinnehmen, wobei aber auch der Sieger des Rennens dort nicht schneller als 3:24 laufen konnte. Den Halbmarathon passierte ich schließlich in neuer Bestzeit von 1:21:23. Danach musste ich mich mental auf dem schwierigen Stück mit Gegenwind und einigen Höhenmetern wieder sammeln, um mein Ziel von 1:36 nicht aus den Augen zu verlieren. Da das Stadion 13 Meter in der Erde versenkt ist, muss man zuerst rauflaufen, um dann wieder auf die Höhe der Laufbahn hinunterzustechen.

So hatte ich nach einem langsamen 24. Kilometer (4:08) nur noch 3:57 für den letzten Kilometer übrig. Im fantastischen Einlauf durch den Marathontunnel ins fast 75.000 Zuseher fassende Oval - nicht ganz vollbesetzt - fasste ich noch meine letzten Reserven zusammen. Auf der blauen Laufbahn lief Usain Bolt Weltrekorde über 100 und 200 Meter und so konnte ich mir fast sicher sein, dort nicht allzu viel zu verlieren. Auch das 5-Euro-Spendentor zu Gunsten der UN-Flüchtlingshilfe nahm ich noch mit, obwohl ein paar Meter Umweg in Kauf zu nehmen waren. Glücklich konnte ich schließlich in 1:36:47 über die Ziellinie sprinten: 26. Gesamt, 20. Mann, 3. in der Altersklasse. Perfekt!

Bericht: Norbert Zeppitz

Ergebnisse: http://berlin25km.r.mikatiming.de/2016/?pid=list