Gleich 2 Läuferinnen (Andrea Knafl und Manuela Zeppitz) und 3 Läufer (Klaus Pfeiffer, Marcus Schönfelder und Norbert Zeppitz) machten sich am Wochenende um den 4. Mai 2014 auf den Weg nach Trieste um dort beim Marathon zu starten. Bemerkenswert ist dabei, dass sich gleich alle fünf an die volle Marathondistanz wagten und der Halbmarathon nur als 2. Teil der vollen Distanz genutzt wurde. Nach Anreise am Samstag wurden zuerst die Startunterlagen organisiert, die Zimmer bezogen, die Speicher aufgefüllt und ausführlich beratschlagt, wie man den Marathon am folgenden Tag am besten bestreiten könnte. Für Manuela und Klaus sollte es das Marathon-Debüt werden, für Andrea und Marcus der 2. Marathon, lediglich Norbert konnte bei seinem bereits 7. Auftritt von genügend Erfahrung über die klassische Laufdistanz profitieren.
Da der Start bereits um 8:30 Uhr erfolgte musste bereits um 6:15 Uhr der Bus von Trieste nach Gradisca bestiegen werden, um rechtzeitig ins Startgelände zu gelangen. Trotz des frühen Frühstücks und so manch unruhiger Stunde zwischen Schlaf und Wachsein in der Nacht konnten unsere LGS-Marathoni in der Früh bereits einiges an nervöser Zuversicht verstrahlen. Zusätzliche Motivation sollte für die LGS-Athleten das erstmalige Tragen des neuen Wettkampfleibchens, gesponsert von Fischer Edelstahlrohre, sein. Pünktlich um 8:30 Uhr erfolgte der Startschuss auf die wunderschöne Strecke von Gradica nach Duino und dann weiter entlang der Küstenstraße nach Trieste auf die Piazza Unitá. Unterwegs gab es landschaftlich und bauwerkstechnisch einiges zu sehen, leider säumten aber eher wenige Zuseher die Strecke. Dafür waren die Labestellen hervorragend organisiert und zahlreich genug.
Für die herausragende Leistung des Tages sorgte Manuela Zeppitz: Bei ihrem ersten Marathon erreichte sie nicht nur eine fantastische Endzeit von 3:40:34, sondern auch im international besetzten Feld den 16. Rang! In ihrer Altersklasse verpasste sie nur um 3 Minuten einen Stockerlplatz und wurde Vierte. "Einfach unglaublich, dass ich 42 Kilometer gelaufen bin! Speziell der doch recht steile Anstieg rund um die Halbmarathonmarke brachte mich sehr aus dem Rhythmus und ich bekam auch Seitenstechen", so Manuela zu ihrem Rennen. Für eine relativ gleichmäßige Renneinteilung sorgte als Pacemaker ihr Bruder Norbert, der nicht nur Manuela, sondern gleich eine kleine Gruppe von Läufern zumindest bis zum Beginn des Anstiegs in der Mitte des Rennens geleitete. "Dieser Marathon war der erste, den ich durchgehend genießen konnte, da ich auch auf den letzten Kilometern überhaupt keine Probleme hatte, obwohl es doch recht warm und phasenweise windig wurde", schildert Norbert seine Eindrücke vom Rennen.
Sehr stolz über sein starkes Debüt von 4:07:29 war auch Klaus Pfeiffer: "Darauf kann ich wirklich stolz sein, es war sehr hart." Klaus legte seine anfängliche Nervosität gut ab, startete flott aber kontrolliert und kämpfte sich mit vollem Einsatz nach Trieste durch. Andrea Knafl bestritt vor allem den Anfang des Marathons aufgrund von relativ wenigem an zielgerichtetem Marathontraining sehr vorsichtig. Dies sollte sich als perfekte Einschätzung erweisen, denn so konnte sie auch die 2. Hälfte des Rennens ohne Einbruch bestreiten: "Ich wusste nicht was ich genau drauf habe, deswegen startete ich zurückhaltend." Das Ergebnis ist mit 4:19:19 mehr als nur ansehnlich. Marcus Schönfelder wählte eher die umgekehrte Taktik und startete forsch in das Rennen. Die leicht abfallende Strecke ab Kilometer 25 machte ihm dann sehr zu schaffen und mehrmals wurde er fast von Krämpfen gebeutelt. Aber auch er wollte sich die Finisher-Medaille nicht nehmen lassen und rettete sich mit 4:29:37 in den Zielbereich. "Umso mehr wert ist die Medaille, da sie hart erkämpft war."
Nach dem Zieleinlauf wurden neben Analysen auch schon zahlreiche Pläne, Ziele und Prognosen für zukünftige Marathonauftritte geschmiedet. In 3 Dingen waren sich alle LGS-Sportler einig: Erstens, dass es ein unglaublich stolzes und erfüllendes Gefühl ist, einen Marathon erfolgreich bestritten zu haben, weil die Distanz einem alles abverlangt, zweitens, dass jede Zeit auf den Marathon absolute Hochachtung verdient, da jeder im Rahmen seiner Möglichkeiten beinahe oder scheinbar Unmögliches vollbringt und drittens, dass der diesmal nur als Betreuer mitgereiste Peter Jernej diese Achterbahnfahrt der Emotionen auch einmal selber erleben sollte, anstatt nur im Ziel auf die Helden des Tages zu warten.