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Die Online-Voranmeldung hat am Freitag (05. Mai) um 14 Uhr geschlossen.

Anmeldungen sind

am Sonntag ab 7:30 Uhr

bei Start und Ziel

(Mochoritsch Eck / Reichmann in Klopein / Seelach)

möglich!


Nachmeldung vor Ort ist möglich!

 

Ende September lockt jedes Jahr der Moosburger Halbmarathon mit Volkslauf zum Formtest vor den Herbstmarathons. In Moosburg ist dafür eine 4,2 Kilometer lange Strecke ausgeschildert, die von der Arnulfswiese im Zentrum entlang der Moosburger Teiche Richtung Pörtschach und wieder zurück führt. Für den Volkslauf wird dieser Parcours dann zweimal, für den Halbmarathon fünfmal durchlaufen. Entlang der Teiche sind einige wenige Höhenmeter und sehr viele geschwungene Kurven zu laufen, sodass es auch darauf ankommt, immer die Ideallinie zu treffen und dabei eventuell entgegenlaufenden Athleten auszuweichen, um möglichst wenig Distanz bis zum Ziel laufen zu müssen. Für die LG Südkärnten war eine kleine, aber hochwertige, Truppe um die Sieganwärter Adrian Igerc (Volkslauf), Christian Müller und mich (Norbert Zeppitz), jeweils über den Halben, im Einsatz. Durch einige abklatschende Kinder und dem Sprecher beim Zieldurchlauf war die Strecke trotz 5 Wiederholungen dennoch recht kurzweilig. Am Start radelte während dem Rennen Dominik Pacher am Ergometer, um mittels Spendenbox Geld für den guten Zweck zu lukrieren.

Gleich nach dem Start setzten sich Adrian und Christian Eberdorfer, derzeit in Vorbereitung auf den Ljubljana-Marathon, für den Kampf um den Tagessieg über die Volksdistanz ab. Danach ordnete sich Christian Müller für einen souveränen Soloflug zum Halbmarathon-Sieg ein. Ich orientierte mich im Kampf um die Position 4 über den Halbmarathon an Reinhard Lotteritsch von den Haxen aus Glanegg, der angekündigt hatte, mit einer Pace um die 4 Minuten pro Kilometer ungefähr mein Zieltempo anzuschlagen. Nach knappen 2 Kilometern konnte ich die über die kurze Distanz startende Cornelia Wohlfahrt überholen, die bereits mit ihren jungen 14 Jahren ein Tempo anzuschlagen weiß, das auf eine vielversprechende Laufzukunft schließen lässt. Statt 4 Minuten auf den Kilometer war das Tempo auf der 1. Runde aber schon deutlich höher, sodass ich sowohl nach einer als auch nach 2 Runden sogar noch auf einen Kurs von eigentlich utopischen 1:20 zusteuerte. Währenddessen machten sich Adrian und Christian Eberdorfer den Tagessieg untereinander aus. Christian versteckte sich immer ganz routiniert im Windschatten von Adrian. Das sollte sich jedoch nur als mäßig erfolgreiche Taktik erweisen, denn Adrians Spurtstärke auf der Schlussgeraden ließ so Christian wenig Chance auf den Tagessieg, und das obwohl Adrian mit einem offenen Schuhband zu kämpfen hatte (28:25 Minuten, Schnitt: 3:22 / km). Sportlich fair ließ Christian Adrian aber nicht durch einen beherzten Schritt auf das lose Band ins Straucheln kommen ;-)

Mitte der zweiten Runde konnte ich auf Reinhard Lotteritsch aufschließen. Auch den Dritten des Volkslaufes konnten wir knapp vor dem Ende von Runde 2 noch überholen. Danach zog Reinhard recht forsch an, brachte einige Meter zwischen uns, allerdings nur um knapp danach Tempo zu verlieren und sobald einige Meter auf mich zu verlieren. So lief ich ab Runde 3 nur noch alleine und hatte aufgrund des hohen Anfangstempos auch zunehmend schwer zu kämpfen. Die Temperaturen präsentierten sich relativ warm, was aber aufgrund langer Passagen im Schatten etwas entschärft wurde. Auch Christian Müller in der Führung hatte am Anfang voll riskiert, wollte aber in Hinblick auf den in 2 Wochen stattfindenden Graz-Marathon trotzdem noch ein schnelles Rennen ins Ziel bringen, anstatt den Sieg locker nach Hause zu laufen. Ich steckte etwa 30 Sekunden hinter Platz 3 und ebensoviel vor Platz 5 auf dem vierten Platz fest. Eine kurze Schrecksekunde gab es für mich und Christian Eberdorfer bei Kilometer 13, als dieser nach seinem Rennen unachtsam über die Strecke lief und beinahe durch meine anscheinend unglaublich hohe Geschwindigkeit überrascht und von mir fast zu Boden gerissen wurde. Zum Glück passierte aber uns beiden gar nichts.

Trotz aufmunternder Zurufe der Zuseher konnte ich den Abstand auf den vor mir laufenden Ukrainer nur sehr langsam reduzieren, konnte aber immerhin weiter ein Tempo um die 4 Minuten pro Kilometer halten, was auf eine deutliche Verbesserung meiner persönlichen Bestzeit von 1:24:35 hoffen ließ. Vor der letzten Wende konnte man schon deutlich erkennen, dass Christian das Rennen mit etwa 4 Minuten Vorsprung (seine Endzeit: 1:14:38, Schnitt 3:32 / km) vor Wolfgang Hudelist gewinnen würde. Andrii Onyshchenko vor mir schien zwar auch sehr zu leiden, meine Verfassung ließ aber 2 Kilometer vor dem Ziel keine gewaltige Temposteigerung mehr zu, sodass ich mich entschied, den 4. Rang (3. in meiner Klasse) taktisch nach Hause zu laufen und die neue persönliche Bestzeit sicher einzutüten, da die quälende Kurvenfolge zurück zum Ziel schon meine letzten Nerv zu rauben drohte. Da ich nach sorgfältiger Kalkulation aber noch ausrechnete, dass vielleicht sogar eine 1:21er-Zeit drin sein könnte, gab ich auf der Zielgerade noch alles und köpfelte mit einer 1:21:59 über die Ziellinie! Das ergibt nicht nur eine deutliche neue Halbmarathon-Bestzeit sondern eigentlich auch eine Viertelmarathon-Bestzeit, da meine bisherige Bestleistung von 41:10 langsamer als die doppelte Zeit ist ;-) Und mit etwas besserer Renneinteilung und wenn ich nicht fast das gesamte Rennen alleine zu kämpfen habe dann ist das sicher noch nicht das Ende der Fahnenstange.

Bei der Siegerehrung wurden also 2 Gesamtsiege, mein 4. Rang und mein 3. Klassenrang gefeiert. Für die Sieger gab es Skinfit-Gutscheine, für die Klassensieger Handtücher und die Podiumsklassierten Bier- oder Saftkrüge, je nach gewünschtem Einsatzbereich. Zudem gab es eine tolle Sachpreisverlosung, bei der Glückpilz Christian noch einmal zuschlagen konnte. Alles in allem ein fantastischer LGS-Auftritt, der auf tolle Performances der Gewinner Adrian Igerc beim Halbmarathon in Graz sowie von Christian Müller auf der klassischen Marathondistanz in Graz hoffen lässt. Auch meine Leistung beim letzten Vorbereitungsrennen für den Polarkreis-Marathon in Grönland lässt mich optimistisch in Richtung 26. Oktober blicken, wenn ich dann Österreich am Nationalfeiertag in der Eiseskälte Kungerlussuaqs vertreten werde. Und der 4. Platz in Moosburg wird mich nur noch mehr anspornen, in Grönland etwas weiter vorne zu liegen ...

Bericht: Norbert Zeppitz

Ergebnisse: http://results.pentek-timing.at/results/show_results.php?veranstnr=12443