Norbert Zeppitz beim Big-25-Berlin
Nachdem ich schon immer einmal einen Zieleinlauf über den Marathontunnel in ein großes Stadion erleben wollte, bot sich natürlich der Berliner 25-km-Lauf mit Zieleinlauf im Olympiastadion Berlin an. Zudem garantiert natürlich mein erster 25-km-Lauf eine neue Bestzeit über diese Distanz und obwohl ich schon einmal in Berlin war, blieben viele Dinge, die ich mir ansehen wollte, übrig. Ziel war zudem eine Verbesserung meiner Halbmarathon-Bestzeit, da bei der Halbmarathon-Marke eine Zwischenzeit genommen wird. Die Woche vor dem Halbmarathon machte mir vor allem das angesagte Wetter mit Wind um die 30 km/h und Böen bis zu 70 km/h Sorgen, die wohl trotz guter Form jede Bestzeit-Ambition zunichte gemacht hätten. Am Wettkampftag pendelte sich der Wind jedoch cirka bei unangenehmen 20-30 km/h ein, was etwas Zeit und Energie kosten sollte, aber doch alle Möglichkeiten offen ließ.
Knapp vor 10 Uhr ordnete ich mich gleich in Reihe 2 hinter den überwiegend ostafrikanischen Top-Läufern ein. Ich erwartete ein von Beginn an schnelles Rennen, da auch die 5x5-km-Staffeln, die Halbmarathon- und die 10-km-Läufer zeitgleich mit den 25-km-Läufern losgelassen wurden sowie der Wind auf den abschüssigen ersten 4 Kilometern kräftig von hinten anschob. So ging ich die ersten 4 Kilometer vom Olympiaplatz weg gleich recht forsch an (3:44, 3:44, 3:37, 3:38) und hatte auch nach dem ersten 5 Kilometern mit 18:30 Minuten schon einen gewaltigen Polster auf die Richtzeit (~ 19:20) herausgelaufen. Da ich mich gut fühlte beschloss ich, gleich weiter auf Angriff zu laufen. Vorbei an der Siegessäule wurde nach 9,5 Kilometern das Brandenburger Tor durchquert und damit West-Berlin verlassen. Die 10-Kilometer-Marke wieß auch eine deutliche inoffizielle 10-km-Bestzeit von 37:27 aus, jedoch begann ab diesem Zeitpunkt auch die Schleife zurück Richtung Westen und Gegenwind.
Ich versuchte nun, mich hinter den Mitläufern zu verstecken und so Kraft zu sparen. Trotzdem wurden die Kilometer-Zeiten nun schlagartig um 10 Sekunden langsamer. Zudem versuchten die Mitläufer anscheinend auch, mich als Windschatten-Lutscher loszuwerden und legten dann und wann kleinere Zwischensprints ein. Ab Kilometer 13 kam die Halbmarathon-Strecke wieder zum 25-km-Kurs dazu, was im Regelfall durch die langsamen Läufer eher stört, in diesem Fall aber doch dann und wann etwas Windschatten bot, auch wenn die langsameren Läufer vom Gefühl her eher bremsen. Rasant ging es weiter über den Kurfürstendamm und eine gute Zeit schien mehr und mehr in Griffweite zu kommen, auch wenn ich 3 Läufer kurzfristig ziehen lassen musste. Kilometer 19 und 20 lief ich erstmals langsamer als 4:00 / km, was aber auch dem auffrischenden Gegenwind geschuldet war. Immerhin konnte ich die 7.-platzierte Frau aus Kenia ein- und überholen. Kilometer 21 war das Gegenstück zum flotten Bergab und so musste ich bergauf einen Kilometer in 4:15 hinnehmen, wobei aber auch der Sieger des Rennens dort nicht schneller als 3:24 laufen konnte. Den Halbmarathon passierte ich schließlich in neuer Bestzeit von 1:21:23. Danach musste ich mich mental auf dem schwierigen Stück mit Gegenwind und einigen Höhenmetern wieder sammeln, um mein Ziel von 1:36 nicht aus den Augen zu verlieren. Da das Stadion 13 Meter in der Erde versenkt ist, muss man zuerst rauflaufen, um dann wieder auf die Höhe der Laufbahn hinunterzustechen.
So hatte ich nach einem langsamen 24. Kilometer (4:08) nur noch 3:57 für den letzten Kilometer übrig. Im fantastischen Einlauf durch den Marathontunnel ins fast 75.000 Zuseher fassende Oval - nicht ganz vollbesetzt - fasste ich noch meine letzten Reserven zusammen. Auf der blauen Laufbahn lief Usain Bolt Weltrekorde über 100 und 200 Meter und so konnte ich mir fast sicher sein, dort nicht allzu viel zu verlieren. Auch das 5-Euro-Spendentor zu Gunsten der UN-Flüchtlingshilfe nahm ich noch mit, obwohl ein paar Meter Umweg in Kauf zu nehmen waren. Glücklich konnte ich schließlich in 1:36:47 über die Ziellinie sprinten: 26. Gesamt, 20. Mann, 3. in der Altersklasse. Perfekt!
Bericht: Norbert Zeppitz
Ergebnisse: http://berlin25km.r.mikatiming.de/2016/?pid=list
Norbert Zeppitz läuft beim Mostlandlauf neue persönliche 10-km-Bestzeit
Als letzten großen Test vor meinem 25-km-Wettbewerb in Berlin wollte ich noch einmal in St. Paul - diesmal nach dem Berglauf auf dem flachen Mostlandlauf - meine Form über 10 Kilometer testen. Da der Mostlandlauf nicht nur top organisiert ist, AIMS-vermessen und zum österreichischen Volkslaufcup gehört ist er in der Regel mit einigen Top-Läufern aus der Steiermark und Kärnten besetzt und so hoffte ich auf starke Konkurrenz, um meine persönliche Bestzeit von 38:38 anzugreifen. Das Wetter präsentierte sich recht gut, aber doch etwas schwül und windig. Zudem ist der verwinkelte Kurs durch einige Überholmanöver nicht immer leicht zu laufen. Dank hervorragender Vorbereitung hatte ich aber am Start dennoch eine gute Aussicht auf eine Top-Zeit.
Beim Start kam ich recht gut weg und konnte den ersten Kilometer trotz einigem Verkehr auf der Strecke ideal im Plan mit 3:42 Minuten absolvieren. Auch die erste 2,5-Kilometer-Runde konnte ich noch in Richtung hohe 36er-Zeit absolvieren. Leider war ich aber zu dem Zeitpunkt schon recht isoliert, da die Gruppe vor mir zu schnell und die hinter mir zu langsam waren. Auch die 5-km-Läufer ließ ich bis auf die ersten 3 alle hinter mir und so wurde es leider wieder ein ziemlich einsames Rennen. Zudem musste ich sehr unrhythmisch laufen da der 1. Kilometer der Strecke kaum mehr als einen Schnitt von 3:55/km zuließ, die 2. Hälfte dafür eher 3:40/km. Nach 18:33 auf die ersten 5 Kilometer hatte ich einen guten Polster für die 2. Hälfte des Rennens. Ich hatte zu kämpfen, konnte aber eine konstante zweite Hälfte laufen und unter 38 Minuten, mit 37:50 finishen. Für den zweiten Platz in der Alterklasse gab es noch einen Cowboyhut bei der Siegerehrung. Eine Top-Veranstaltung!
Bericht: Norbert Zeppitz
Ergebnisse: http://my6.raceresult.com/50431/results?lang=de#
Zala Zdouc mit tollem 2. Rang beim Berglaufsaison-Start in St. Paul
Seit einigen Jahren richtet die LG St. Paul als eines der ersten Läufe im Berglaufcup den Rabenstein-Berglauf aus. Dieses Jahr starteten beim 1. Lauf gleich über 150 Läufer. Von der LG Südkärnten war eine kleine aber schlagkräftige Truppe mit Zala Zdouc und mir (Norbert Zeppitz) am Start. Über die Strecke lässt sich vortrefflich streiten: Die einen finden die kuppierte Streckenführung abwechslungsreich und genießen die zahllosen Bergabstücke, viele andere - darunter Zala und ich - verfluchen die brutale Klopferei in den Abwärtspassagen. Einigkeit herrscht dagegen über die stimmungsvolle Kulisse beim Zieleinlauf auf der Burgruine Rabenstein sowie über die tolle Organisation durch Armin Wasner. Dieser konnte dieses Jahr einen Hersteller von Gelenkscreme als Nummernsponsor gewinnen, somit war für die beleidigten Gelenke zumindest sofortige Versorgung aus dem prallgefüllten Startersackerl garantiert.
Zala wusste bei ihrem ersten Einsatz in diesem Jahr noch nicht recht, wie sie in Form sein würde. Von der Papierform her war mit einem Zweikampf um den Sieg mit Heidi Petschnig auszugehen. So kam es dann auch: In den Aufwärtspassagen waren die beiden sich weitgehend ebenbürtig, abwärts verlor Zala jedoch Meter um Meter und musste sich schließlich mit einer Zeit von 53:29 Minuten gegenüber Heidi Petschnigs 52:24 geschlagen geben. Das ergab dann sowohl in der Gesamt- als auch in der Klassenwertung Rang 2. Im weiteren Saisonverlauf dürfte aber auf Strecken ohne Bergabpassagen ein Kopf-an-Kopf-Duell zu erwarten sein.
Ich wollte den Wettkampf als ersten Test nach dem 3-Stunden-Lauf in Lassee nutzen. Aufgrund von 3 Wochen zwischen den beiden Rennen erwartete ich mir nicht allzu viel, vor allem auch wegen des mir nicht auf den Leib geschneiderten Streckenprofils. Von Anfang an ging es gleich recht flott zur Sache, ich konnte jedoch im mäßig steilen ersten Teil einen guten Rhythmus finden und mich in der Gruppe von Platz 5 bis 7 einordnen. Obwohl ich den ersten Abwärtskilometer (4. Kilometer) wie ein wilder Berserker mit 3:29 Minuten attackierte, mussten wir bereits einen Läufer ziehen lassen. Im steilsten Kilometer (von cirka 4,5 auf 5,5) merkte ich auch die fehlenden Höhenmeter im Training etwas, kommte aber dennoch gut mithalten. Danach war allerdings viel von meiner Energie aufgebraucht. Etwas konnte ich noch den Anschluss zum 6. halten, musste allerdings dann auf Verwaltung des 7. Ranges, vor allem aufgrund der noch kommenden Bergabstücke, umschalten. Auch das wurde noch spannender als erhofft. Trotz eines erneut rasanten Kilometers in 3:37 Minuten - trotz einem kleinen Gegenanstieg - schloss noch ein Läufer zu mir auf und überholte mich. Glücklicherweise wollte ich noch einen Teil des Schlussanstieges mit ihm laufen und hängte mich an seine Fersen. Als ich auf den Gehschritt wechselte um aufzugeben merkte ich, dass ich so schneller als mein Gegner war. Mit klassischem Bergauf-Geh-Schritt konnte ich dann doch noch den 7. Gesamtrang in 47:39 Minuten retten und meine bisher beste Zeit bei diesem Rennen um 1 Minute verbessern. Trotzdem blieb aufgrund des 4. Klassenranges nichts von diesem Lauf für mich übrig. Außer vielleicht Gelenksschmerzen wenn das Gelenksgel seine Wirkung nicht wie erhofft entfaltet ...
Bericht: Norbert Zeppitz