Für die LG Südkärnten zählt der Längseelauf jedes Jahr zu den Fixpunkten im Laufkalender. Der 10,5 Kilometer lange Kurs ist zwar sicher nicht der schnellste, überzeugt aber durch vielfältige Untergründe von Asphalt über Schotter bis zu Waldwegen und wunderschöne kuppierte Streckenführung. Aufgrund des späteren Termins und aufgrund einiger Terminkollisionen war der Lauf jedoch dieses Jahr leider etwas weniger gut besucht als sonst. Es fand sich aber dennoch ein in der Spitze toll besetztes Feld ein. Dominieren konnte die Veranstaltung Christian Eberdorfer, der nach dem 6. Gesamtrang und dem Staffelsieg beim Kärntner Businesslauf am Donnerstagabend sowohl die 5 Kilometer als auch die 10,5 Kilometer am Längsee gewinnen konnte. Bei den Damen siegten Elisabeth Starz (5 km) und Monika Lotteritsch (10,5 km).

Manuela Zeppitz nutzte den Lauf als Formtest nach dem Trieste-Marathon. Sie begleitete ihren Freund Peter Jernej, diesmal als Gastläufer für die LG Südkärnten erstmals seit längerer Zeit wieder im Wettkampfeinsatz. "Ich dachte er würde langsamer laufen, sodass ich etwas weniger hart am Limit hätte laufen müssen. So aber wurde ich von ihm beinahe in Richtung meiner Vorjahreszeit getrieben." Besonders bei den Anstiegen konnte Peter einen guten Rhythmus finden: "Ich wurde von Manuela am ersten Anstieg gut gebremst, danach nutzte ich die Anstiege um mich motivierend näher und näher an die Läufer vor mir heranzuarbeiten." 300 Meter vor Schluss löste sich Peter sogar von Manuela und machte noch einen Platz gut. Für ihn wurde es in 53:53 Minuten der hervorragende 5. Altersklassenrang, Manuela sorgte jedoch wieder für den Erfolg des Tages und gewann die weibliche Hauptklasse in 54:06 Minuten.

Mit dem Businesslauf in den Beinen und dementsprechend schweren Oberschenkeln startete Norbert Zeppitz in den Lauf. Bis cirka eineinhalb Kilometer nach dem Start konnte er sich sogar in der sechsköpfigen Spitzengruppe halten, musste dann aber die ersten 4 Läufer ziehen lassen und sich im Kampf um den 5. Platz beweisen. "Es ging ständig hin und her, nach 8 Kilometern konnte ich bei der Wolschart-Steigung wieder auf mein Konkurrenten aufschließen. Irgendwie ging mir aber der Saft vollständig aus und so musste ich, am selben Anstieg wie Manuela Peter, 300 Meter vor dem Ziel meinen Gegner ziehen lassen." Leider war damit auch der 3. Klassenrang weg und es blieb nur die Blecherne übrig. Trotzdem freute er sich über das Resultat: "Ich war 50 Sekunden schneller als im Vorjahr und das trotz der Vorbelastung vom Donnerstag." Eine Zeit von 41:18 Minuten auf der selektiven Strecke bedeutet immerhin eine Durchschnittstempo von unter 4 Minuten pro Kilometer und zeugt von einer deutlichen Leistungssteigerung gegenüber 2013.

Ergebnisse: http://laengseelauf.jimdo.com/app/download/9463476896/5377aece%2Ffacdd2135f30773d6a83b2447afa5d4242dc9c4d%2FErgebnisliste_2014.xls?t=1400350052

Gleich 2 Läuferinnen (Andrea Knafl und Manuela Zeppitz) und 3 Läufer (Klaus Pfeiffer, Marcus Schönfelder und Norbert Zeppitz) machten sich am Wochenende um den 4. Mai 2014 auf den Weg nach Trieste um dort beim Marathon zu starten. Bemerkenswert ist dabei, dass sich gleich alle fünf an die volle Marathondistanz wagten und der Halbmarathon nur als 2. Teil der vollen Distanz genutzt wurde. Nach Anreise am Samstag wurden zuerst die Startunterlagen organisiert, die Zimmer bezogen, die Speicher aufgefüllt und ausführlich beratschlagt, wie man den Marathon am folgenden Tag am besten bestreiten könnte. Für Manuela und Klaus sollte es das Marathon-Debüt werden, für Andrea und Marcus der 2. Marathon, lediglich Norbert konnte bei seinem bereits 7. Auftritt von genügend Erfahrung über die klassische Laufdistanz profitieren.

Da der Start bereits um 8:30 Uhr erfolgte musste bereits um 6:15 Uhr der Bus von Trieste nach Gradisca bestiegen werden, um rechtzeitig ins Startgelände zu gelangen. Trotz des frühen Frühstücks und so manch unruhiger Stunde zwischen Schlaf und Wachsein in der Nacht konnten unsere LGS-Marathoni in der Früh bereits einiges an nervöser Zuversicht verstrahlen. Zusätzliche Motivation sollte für die LGS-Athleten das erstmalige Tragen des neuen Wettkampfleibchens, gesponsert von Fischer Edelstahlrohre, sein. Pünktlich um 8:30 Uhr erfolgte der Startschuss auf die wunderschöne Strecke von Gradica nach Duino und dann weiter entlang der Küstenstraße nach Trieste auf die Piazza Unitá. Unterwegs gab es landschaftlich und bauwerkstechnisch einiges zu sehen, leider säumten aber eher wenige Zuseher die Strecke. Dafür waren die Labestellen hervorragend organisiert und zahlreich genug.

Für die herausragende Leistung des Tages sorgte Manuela Zeppitz: Bei ihrem ersten Marathon erreichte sie nicht nur eine fantastische Endzeit von 3:40:34, sondern auch im international besetzten Feld den 16. Rang! In ihrer Altersklasse verpasste sie nur um 3 Minuten einen Stockerlplatz und wurde Vierte. "Einfach unglaublich, dass ich 42 Kilometer gelaufen bin! Speziell der doch recht steile Anstieg rund um die Halbmarathonmarke brachte mich sehr aus dem Rhythmus und ich bekam auch Seitenstechen", so Manuela zu ihrem Rennen. Für eine relativ gleichmäßige Renneinteilung sorgte als Pacemaker ihr Bruder Norbert, der nicht nur Manuela, sondern gleich eine kleine Gruppe von Läufern zumindest bis zum Beginn des Anstiegs in der Mitte des Rennens geleitete. "Dieser Marathon war der erste, den ich durchgehend genießen konnte, da ich auch auf den letzten Kilometern überhaupt keine Probleme hatte, obwohl es doch recht warm und phasenweise windig wurde", schildert Norbert seine Eindrücke vom Rennen.

Sehr stolz über sein starkes Debüt von 4:07:29 war auch Klaus Pfeiffer: "Darauf kann ich wirklich stolz sein, es war sehr hart." Klaus legte seine anfängliche Nervosität gut ab, startete flott aber kontrolliert und kämpfte sich mit vollem Einsatz nach Trieste durch. Andrea Knafl bestritt vor allem den Anfang des Marathons aufgrund von relativ wenigem an zielgerichtetem Marathontraining sehr vorsichtig. Dies sollte sich als perfekte Einschätzung erweisen, denn so konnte sie auch die 2. Hälfte des Rennens ohne Einbruch bestreiten: "Ich wusste nicht was ich genau drauf habe, deswegen startete ich zurückhaltend." Das Ergebnis ist mit 4:19:19 mehr als nur ansehnlich. Marcus Schönfelder wählte eher die umgekehrte Taktik und startete forsch in das Rennen. Die leicht abfallende Strecke ab Kilometer 25 machte ihm dann sehr zu schaffen und mehrmals wurde er fast von Krämpfen gebeutelt. Aber auch er wollte sich die Finisher-Medaille nicht nehmen lassen und rettete sich mit 4:29:37 in den Zielbereich. "Umso mehr wert ist die Medaille, da sie hart erkämpft war."

Nach dem Zieleinlauf wurden neben Analysen auch schon zahlreiche Pläne, Ziele und Prognosen für zukünftige Marathonauftritte geschmiedet. In 3 Dingen waren sich alle LGS-Sportler einig: Erstens, dass es ein unglaublich stolzes und erfüllendes Gefühl ist, einen Marathon erfolgreich bestritten zu haben, weil die Distanz einem alles abverlangt, zweitens, dass jede Zeit auf den Marathon absolute Hochachtung verdient, da jeder im Rahmen seiner Möglichkeiten beinahe oder scheinbar Unmögliches vollbringt und drittens, dass der diesmal nur als Betreuer mitgereiste Peter Jernej diese Achterbahnfahrt der Emotionen auch einmal selber erleben sollte, anstatt nur im Ziel auf die Helden des Tages zu warten.

Ergebnisse: http://www.tds-live.com/ns/index.jsp?login=&password=&is_domenica=-1&nextRaceId=&dpbib=&dpcat=&dpsex=&serviziol=&pageType=1&id=5591&servizio=000&locale=1040#

Linz war auch heuer wieder Austragungsort des ersten Frühlingsstadtmarathons in Österreich. Traditionell stark besetzt und immer ein wenig in Konkurrenz zum VCM mühten sich die Veranstalter des Linz- Marathons um einen gelungenen Marathonauftakt. Bei guten Wetterbedingungen stellte sich nach 1- jähriger Rennabstinenz unser Erwin Vauti wieder auf seiner Paradedisziplin an die Startlinie. Um sein Ziel, die 3 Std.- Schallmauer zu knacken, bereitete sich Erwin die Wintermonate über konsequent und akribisch, mit durchschnittlich mehr als 100 km/ Woche auf die 42,195 km vor. Beim Rennen selbst versuchte Erwin nach einem üblich flotten Anfangskilometer sein Tempo im Bereich der 4:10 min/km zu finden, was anfangs nicht ganz so einfach war. Im Nachhinein etwas unterfordert passierte Erwin die Halbmarathonmarke mit 1:27:32 Std. und begann dann auf der 2., der schwierigeren Hälfte noch einmal das Tempo zu forcieren. Erwin überholte Mann um Mann und finishte, nie in Gefahr seine ursprüngliche Zielzeit nicht zu erreichen, mit der tollen Endzeit von 2:54:18 Std. Mit einer Zeit von 1:26:45 Std. auf der zweiten Streckenhälfte belegte Erwin den tollen 30. Gesamtplatz und unterbot die ursprünglich angepeilte 3 Std.- Marke um fast 6 Minuten. Nur 2 Läufer vor ihm brachten ebenfalls das Kunststück "Negativsplit" zustande!

Erwin war trotz der tollen Endzeit nicht ganz zufrieden mit dem Ergebnis, da ihm die erste Hälfte doch zu einfach von der Hand bzw. vom Fuss ging und die eine oder andere Minute schneller doch noch im Bereich des Möglichen gewesen wäre. Der Mut zu mehr Risiko von Beginn an ist jedoch nach langer Wettkampfpause vor allem beim Marathon mehr als nachvollziehbar. Der nächste Marathon, wahrscheinlich Laibach im Oktober, kommt bestimmt und da werden die 2:50 Std. angegriffen :-)

 

Mit dem Sonnenlauf in St. Veit wurde heute das verlängerte Rennwochenende abgeschlossen. Und zwar für die LGS wieder äußerst erfreulich. Ausgetragen wurde der klassische Halbmarathon und der Viertelmarathon. Wir hatten diesmal aufgrund der vielen Wettkämpfe an diesem Wochenende (Triest- Marathon, Kömmel- Fitnesstag...) nur einen Vertreter der LGS in St. Veit, aber mit Adrian Igerc eine Bank für zumindest einen Podestplatz über die 10,5 km. Adrian, der mittlerweile die 1.000 m - Intervalle in ca. 3:13 min auf den Asfalt knallt, ist in einer tollen Form und wollte diese auch nun beim Sonnenlauf unter Beweis stellen. Die Konkurrenz auf der "kurzen Strecke" war mit u.a. Christian Grillitsch aus der Steiermark und Rene Schoberegger sehr stark. Chr. Grillitsch wurde von seinem Trainer mit dem Rad begleitet und von Anfang an lautstark angetrieben. Davon motiviert gab Grillitsch zur Verwunderung von Adrian schon von Beginn an richtig Gas und konnte schnell einen kleinen Vorsprung auf seine Verfolger herauslaufen. Adrian lies sich jedoch nicht aus der Reserve locken, blieb konzentriert und konnte bald wieder an die Spitze heranlaufen. Bis ca. 1 km vor dem Ziel lief Adrian "einfach" mit und forcierte dann noch einmal das Tempo, sodass Grilitsch nicht mehr folgen konnte und unser Shootingstar einen ungefährdeten Sieg in der Zeit von 36:26 min (3:27/km) einfahren konnte. Zweiter wurde Christian Grillitsch (ATUS Knittelfeld) in 36:37 min und Dritter Rene Schobersberger (Mazda Fellner) in 36:48 min.

Den Halbmarathon gewann in souveräner Manier Christian Eberndorfer (kelag energy team) in 1:16:28 Std. vor Friedrich Mak (Naturfreunde Zell) in 1:17:59 Std. und Gerald Fister (LT Techelsberg) in 1:18:59 Std.

 

Nach seinem sehr starken 10er in Wolfsberg versuchte sich unser Martin Wernig nur eine Woche später im Wiener Prater, im Zuge des Wiener Feuerwehrlaufes erneut über diese Distanz. Ziel war es an der 35:00 min Endzeit zu kratzen und so versuchte Martin nach schnellen Anfangskilometern sich auf die notwendigen 3:30/km einzupendeln. Nach 5 km war er genau im Soll und ging sogar als Führender in die zweite Runde. Seitenstechen zwischen km 6 und 8 zwang Martin jedoch leider das Tempo stark zu reduzieren und so konnte er mit einer Endzeit von 36:01 min als hervorragender Gesamt-2. finishen. Der Feuerwehrlauf zählt neben dem Wiener Energie- HM, bei dem Martin über die 6,8 km- Strecke 3. wurde und weiteren Rennen zu einer Cupserie, die Martin nun sogar anführt !!!

Es ist in den Ergebnisslisten reizvoll anzusehen, wie Martin als LGS-Athlet die Wiener Kollegen hinter sich lässt und unsere Fahnen auch in der Bundeshauptstadt hochhält.

Nach doch mit sehr vielen Wettkämpfen und vor allem Bergläufen gespickten Jahren möchte ich mich dieses Jahr auch wieder ein paar andere, kürzere und flache Läufe absolvieren. So entschloss ich mich, auch in Hinblick auf den nur 3 Tage später stattfindenden Trieste-Marathon, statt am Kömmel beim Schlosslauf in Rosegg zu starten. Dieser wird von Maria Zellot und seinem Team hervorragend organisiert. Das ist alleine daran zu sehen, dass die insgesamt 350 Startplätze schon 2 Tage vor dem Lauf ausgebucht waren. Es sind 4 flache Runden auf Asphalt und Schotter zu laufen, sodass sich schließlich eine Distanz von rund 5,5 Kilometern ergibt.


Das Zielfoto, geschossen von Indi Lesiak, mit Runner's High - daneben Norbert mit Laktat's High

Nachdem ich mich nach hektischer Startphase etwas hinter der Spitze eingeordnet hatte, versuchte ich, das Tempo gleichmäßig um die 3:45 / Kilometer zu halten. Durch einige 90°-Kurven, Schotterpassagen und die doch mit wenigen, aber spürbaren, Höhenmetern gespickte Runde war das nicht immer allzu leicht. Wirklich hart wurde es ab Mitte der 2. Runde, als die ersten Nordic Walker überrundet werden mussten. Überwiegend zeigten sich diese sehr kooperativ, manche mussten jedoch auch nebeneinander walkend auf der Gerade oder sogar in Kurven die Ideallinie vertikutieren. Durch mein gleichmäßiges Tempo konnte ich aber immer wieder einige Läufer ein- und überholen. Leider musste ich, doch schon etwas vom ungewohnt hohen Tempo geplagt, den 10. Gesamtrang um einige wenige Sekunden auf den letzten 500 Metern hergeben. Dennoch bin ich mit einer Zeit von 20:47 auf diese Distanz unter den gegebenen Rahmenbedingungen mehr als nur zufrieden, vor allem, da mehr als 200 Teilnehmer am Hauptlauf teilgenommen haben. Die letzte Tempohärte und auch der unbändige Wille, noch ein paar Sekunden schneller zu laufen, fehlen noch, aber ich bin mit der Richtung in die es zu gehen scheint zufrieden.

Ebenfalls gesehen wurden Indi Lesiak beim Schießen der Zielfotos, Dominik Pacher bei einer Laufaktion für Herzschlag 2014 sowie natürlich die Sieger Florian Mikula vor Günter Wang, der trotz eines Koppeltrainings sehr flott auf den Beinen war.

Bericht: Norbert Zeppitz

Ergebnisse: http://schlosslauf.zellot.at/ergebnisse/2014

Fotos: https://www.pictrs.com/event-gucker/2875535/gesunde-gemeinde-cup-rosegger-schlosslauf-2014?l=de

Der Gigasport-Halbmarathon mit 10-Kilometer-Bewerb markiert traditionell jedes Jahr den Beginn der Laufsaison in Kärnten. Daher wird er gerne von vielen Athleten zu einem ersten Formtest nach dem Wintertraining oder zu einer letzten Formüberprüfung vor den Frühjahres-Highlights wie den großen Marathons in Wien, Linz und Salzburg oder vor der Volkslaufsaison genützt. So starteten gleich 7 LGS-Läuferinnen und Läufer unter den für März recht warmen Bedingungen, wobei natürlich wie immer im Lavanttal etwas Wind im Spiel war. Einen ganz besonderen LGS-Erfolg gab es über die 10 Kilometer zu bejubeln, hier die Eindrücke von Christian Müller:

"Der 10km-Lauf in Wolfsberg sollte noch einmal ein letzter Formtest für den VCM am 13. April sein. Meine Zielzeit vor dem Wettkampf hab ich mir mit unter 35 min doch recht hoch, aber aufgrund meiner Trainingsleistungen realistisch gesetzt. Das Starterfeld war heuer insgesamt recht hochkarätig, wahrscheinlich auch deshalb, weil der in den letzten Jahren am gleichen Wochenende stattfindende Murpromenaden-HM heuer abgesagt wurde. So waren doch auch einige Nachbarn aus der Steiermark zu Gast. Zu meinem Rennverlauf: Von Anfang an übernahm ich mit Adrian Igerc und Martin Wernig, alle LGS, die Führung. Wir liefen bis km 4 Seite an Seite, was zwar taktisch nicht sehr weise war, aber wir taten es (für die Kameras ;-)) trotzdem. Das Tempo konnten wir nach der Wende bei km 5 nach wie vor sehr gleichmäßig halten. Adrian und ich zumindest, und auch Andi Di Bernardo konnte bis ca. 500 m vor dem Ziel mithalten, fiel dann aber leicht zurück und so konnten Adrian und ich einen LGS-Doppelsieg in sehr erfreulichen 34:25 min feiern. Es hat wieder einmal großen Spaß gemacht für unsere Vereinsfarben einen Doppelerfolg einzuheimsen."

Nur wenig dahinter konnte Martin Wernig den tollen 8. Gesamtrang einfahren: "Ich, Martin Wernig, ging heuer relativ locker ins Rennen, da ich ja bereits im Vorjahr den Lauf gewinnen konnte. Auf Grund dessen nahm ich mir vor, diesmal einfach einmal einen Schnitt von 3:20 min / km so lange wie möglich zu halten, im Vorjahr startete ich mit einem Schnitt von 3:25 min / km auf den ersten beiden Kilometern Die ersten 3 Kilometer konnten Adrian, Christian und ich in einem behertzten Schnitt von 3:21 min / km das Läuferfeld anführen :-) Ab Kilometer 4 musste ich aber mein Tempo entsprechend zurücknehmen und die Spitzengruppe, angeführt von Adrian und Christian, ziehen lassen. Bei der Wende, bei Kilometer 5, zeigte meine Uhr eine Zeit von 17:14 an. Jedoch hatte ich die nächsten 3 Kilometer dann leider mit Seitenstechen zu kämpfen, was wohl auf das hohe Anfangstempo zurückzuführen war und doch einen entsprechenden Zeitverlust mit sich brachte. Ab Kilometer 8 war es mir wieder möglich einen 3:33 min / km Schnitt zu laufen wodurch ich dann, in der sehr guten Zeit von 35:41, den 8. Gesamtrang erlaufen konnte:-) Immerhin blieb ich nur 11 Sekunden über meiner Bestzeit von 35:29."

Als ob das nicht bereits genug der LGS-Erfolge wäre, konnte zusätzlich noch Constanze Mochar den 10-Kilometer-Bewerb der Frauen in ihrer Altersklasse (Gesamt: 2. Rang) gewinnen. Nach der, einer Triathletin würdigen, Anreise mit dem Rad kam sie erst kurz vor dem Start in Wolfsberg an. "Ich habe krankheitsbedingt über den Winter wenig trainiert und noch keine brilliante Laufform", gab sie sich am Start bescheiden und setzte sich einen Kilometerschnitt von doch recht flotten 4:10 als Ziel. Das konnte sie mit einer Zeit von 41:25 min (4:08 / km) deutlich erreichen. Mit dieser Leistung kann sie auf jeden Fall mit einem guten Gefühl in die Ironman-Vorbereitung für den Herbst gehen.

Als fünfter im LGS-Bunde bestritt Norbert Zeppitz die 10 Kilometer. Mit seiner Zeit von 38:48 min war er bedingt zufrieden: "Mein Körper ist vom Grizzly Run immer noch etwas leer. Ich habe alles rausgeholt, letztlich werde ich aber an meiner Schnelligkeit arbeiten müssen wenn ich mich auf diese Distanz verbessern will." Im Vergleich zum Vorjahr war er um 10 Sekunden langsamer.

Auch über die HM-Distanz gab es einen Klassensieg und einen Gesamt-Dritten-Rang zu bejubeln. Manuela Zeppitz konnte in einer Zeit von 1:43:51 h eine tolle Performance auf den Radweg klatschen. Diszipliniert lief sie die 21 Kilometer durchgehend im angepeilten Schnitt von 4:55 min / km und konnte so gegen Ende noch einige Männer, die sich das Rennen bei Weitem nicht so gut eingeteilt hatten, überholen. "Ich hatte sicher immer noch Reserven und so gibt mir dieses Rennen große Zuversicht für meine immer näher kommende Marathonpremiere in Trieste im Mai." Lediglich ein schmerzender Fußballen trübte ihre Freude über das Resultat ein wenig. Ebenso in Vorbereitung auf Trieste startete Klaus Pfeiffer über die Halbdistanz. Leider übernahm er sich jedoch am Beginn ein wenig und musste so auf der 2. Hälfte dafür büßen und erreichte in 1:50:12 den Zielbogen: "Ich habe mich gut gefühl und attackiert, in den letzten paar Kilometern rächte sich das", nahm er sich für die nächsten Rennen eine bessere Renneinteilung vor.

Ebenfalls anwesend, aber nicht im Laufeinsatz waren unsere Edelstahl-Männer Afet Cerimi, Alexander Rauter und Roland Rogger, die die Frühjahrssonne für eine längere Radtour in Vorbereitung auf ihre nächsten großen Aufgaben nutzten.

Alles in allem ist diese Veranstaltung gelungen, jedoch sollte sich der Veranstalter unter Umständen eine attraktivere Streckenführung überlegen, um neben Top-Läufern (von denen allerdings auch viele bei den zeitgleich stattfindenden österreichischen Meisterschaften vertreten waren) und ambitionierten Freizeitathleten auch Hobby-Läufer anzusprechen. Abgesehen vom Koralm-Panorama und der dahinfließenden Lavant hat die Strecke doch eher den Charme einer Laufband-Trainingseinheit im Keller. Was die Sicherheit der Läufer betrifft ist anscheinend auch einiges im Argen: Oftmals gab es Ausweichmanöver zwischen Läufern und Radfahrern zu beobachten und 2 Personen (1 Läufer und 1 Radfahrer) mussten nach einem Zusammenstoß sogar ins Krankenhaus gebracht werden!

Ergebnislisten: http://www.lac-wolfsberg.at/Veranstaltungen/Ergebnisse/Ergebnisse_2014/Ergebnisse_Wolfsberger_Halbmarathon_2014_gesamt.pdf

Erfreulicherweise hat nach einer schöpferischen Pause im Jahr 2013 heuer der Kömmel-Fitnesstag wieder pünktlich am 1. Mai in Einersdorf bei Bleiburg stattgefunden. Bereits zum 4. Mal organisierte die Heiligengraber Dorfgemeinschaft das Erklimmen des Kömmelgupfes und zwar entweder mit dem Bike, laufend, oder zu Fuß walkend. Insgesamt waren 7,75 km, gespickt mit 600 hm zu bewältigen. Eine Veranstaltung, die ursprünglich als eben Fitnesstag für "Hobbyathleten" gedacht war hat mittlerweile zusätzlich Renncharakter bekommen, sodass Rennsportler aus dem gesamten Bezirk und darüber hinaus die Strecke in Angriff nehmen und sich untereinander matchen. Das Eine schließt das Andere, wie man auch gestern wieder gesehen hat, nicht aus. Als besonderer Anreiz gilt es zusätzlich auf der Tafel der Sieger aufzuscheinen, die im Zielbereich ganzjährig zu bestaunen ist und die Top-Zeiten als Benchmark für viele trainingshungrige Kömmelfighter gilt. Das Speisen- und Getränkebuffet im Zielbereich, das keine Wünsche offen lässt ist, gepaart mit der tollen Aussicht über das Unterland sind einzigartig und verführen zum gemütlichen verweilen. Das taten wir dann auch, aber dazu später ...

Zum Sportlichen: Insgesamt fanden sich ca. 170 Teilnehmer beim Start in Einersdorf ein. Von der LGS waren diesmal die Lokalmatadore Hans Enzersfellner, Christoph Stuck und meine Wenigkeit mit von der Partie. Wir alle starteten beim Berglauf und gaben natürlich wie immer alles :-). Von der erweiterten Mannschaft darf ich noch Christian Opetnik erwähnen, der sich mit dem MTB an seine Bestzeit aus 2012 herantasten wollte. Das eher kleine Starterfeld bei den Läufern war jedoch stark besetzt und mit dem Streckenrekordhalter Jan Kirschbach, der bereits am letzten Sonntag beim Rabenstein-BL seine ausgezeichnete Form unter Beweis stellte, ein starker Konkurrent am Start. Mein geheimes Ziel vor dem Start war es den Streckenrekord aus dem Jahr 2011 von 36:40 min zu unterbieten. Ein schwieriges Unterfangen, da ich seit mehreren Wochen nicht bergauf gelaufen bin.

Trotzdem versuchte ich von Beginn an das Tempo hoch zu halten und so bildete sich gleich nach dem Start eine 3-er Gruppe mit Jan Kirschbach, Franz Pecjak und mir. Trotz des hohen Tempos versuchte ich bereits bei km 2 mit einer kurzen Tempoverschärfung meine Mitstreiter abzuschütteln. Franz verlor etwas an Boden und so lief ich mit Jan bis ca. km 6 gemeinsam. Nach einem weiteren kurzen Antritt konnte Jan dann nicht mehr folgen und von der Führung beflügelt gab ich noch einmal alles um den Streckenrekord zu unterbieten. Nach 36:22 min konnte ich schließlich die Ziellinie überqueren und die bisherige Bestzeit doch recht deutlich unterbieten. Jan als zweiter war ebenso schneller und erreicht nach 36:36 min das Ziel. Dritter wurde nach einem starken Rennen Franz Pecjak. Christoph Stuck konnte trotz Verkühlung den tollen 5. Platz erreichen. In der MTB-Wertung konnte Christian Opetnik seine Bestzeit um ca. 2 min auf  34:10 min verbessern und als Gesamt-11. sehr zufrieden finishen.

Bericht: Christian Müller

Der heurige Wien Energie Halbmarathon fand auch heuer wieder 4 Wochen vor dem VCM statt und war daher ideal für mich, Christian Müller, entscheidende Wettkampfkilomter vor meinen ersten Saisonhöhepunkt zu sammeln. Die 21,1 km im Bereich der alten Donau lassen aufgrund der flachen Streckenführung über 3 Runden normalerweise gute Zeiten zu. Heuer waren die äußeren Bedingungen jedoch leider alles andere als einladend. Bei 100 - 120 km/h starken Windböen war eine neue HM-Bestzeit von vornherein eine Illusion und so versuchte ich einfach mein Bestes zu geben und auf Platzierung zu laufen. Das Starterfeld beim HM war mit ca. 1.300 Aktiven sehr groß und die Spitze mit Kollegen aus Äthiopien, aber auch starken Läufern aus dem Inland (Marius Bock, Wolfgang Wallner, Peindl ...) stark vertreten. Nach einer ersten schnellen Runde, wo viele versuchten gegenseitigen Windschatten zu erhaschen war spätestens ab der 2. Runde jeder in der Spitze auf sich alleine gestellt. Ich konnte mich von Beginn an an der 7. Stelle festsetzen und hatte mehr mit dem Wind zu kämpfen als mit den Gegnern. Nach einer etwas zu schnell gelaufenen ersten Runde konnte ich ein gleichmäßiges Tempo für die Runden 2 und 3 finden und finishte in einer Zeit von 1:16:13 Std. (3:37/km). Meine ursprüngliche Zielzeit von unter 1:15 Std. konnte ich leider nicht unterbieten, aber mit Rang 7 und wichtigen VCM-Vorbereitungskilomteren war ich jedoch sehr zufrieden. Den Gesamtsieg holte sich Ketema Lemawork aus Äthiopien vor Marius Bock (1:12:46 Std.) und Hermann Peindl (1:13:52 Std.).

Über die 6,8-km-Distanz konnte unser LGS-Neuzugang Martin Wernig nach einem taktischen, beherzten Rennen den gesamt 3. Rang und somit seinen zweiten Stockerlplatz in dieser Saison erlaufen. Mit einem km-Schnitt von 3:34 blieb Martin zwar auch etwas über seiner Zielzeit, aber die Windverhältnisse sprachen wie gesagt gegen persönliche Bestleistungen. Alles in Allem haben wir LGS-ler auch in Wien ganz vorne mitmischen und unsere Vereinsfarben würdig vertreten können.

Bericht: Christian Müller

Ergebnisse: http://results1.pentek-timing.at/results/show_results.php?veranstnr=12383

 

Das wohl größte Laufsportspektakel in Österreich, nämlich der Vienna City Marathon fand heuer wieder unter Beteiligung der LG Südkärnten statt. Ich, Christian Müller war einer von insgesamt 42.000 Läuferinnen und Läufern, der das einzigartige Flair des VCM geniesen bzw. über die volle Marathondistanz von 42,195 km sein Bestes geben wollte. Ich startete über die schweißtreibenden Marathonkilometer mit dem Ziel unter 2:40 Std. zu finishen, insgeheim vielleicht sogar meine pers. Bestzeit von 2:35:43 aus dem Vorjahr (Graz- MA) zu verbessern. Die äußeren Bedingungen waren gut, aber vor allem am Schluß aufgrund der Windverhältnisse nicht mehr ganz so einfach. Mehr als 600.000 Zuschauer entlang der Straßen feuerten alle Teilnehmer euphorisch an und sorgten so für Gänsehautfeeling unter den Läufern und trugen jeden Einzelnen dadurch förmlich ins Ziel. Ich konnte nach den harten Schlusskilometeren, durch die sich der klassische Marathon von allen anderen olympischen Distanzen ganz klar unterscheidet, müde, aber überglücklich nach 2:39:03 Std. als gesamt 39. und 4. bester Österreicher die Ziellinie am Heldenplatz überqueren. Österreichs Top- Marathonläufer Roman Weger schreibt:" Man kann noch so oft einen Marathon laufen, aber er ist einfach 42,195 km lang und wird nicht kürzer". Roman verlor so wie viele andere Eliteläufer auch einige Minuten erst auf den letzten Kilometern. Mehr als die Hälfte der Eliteläufer verloren auf dem 2. Halbmarathon- Abschnitt mehr als 3- 4  Minuten, einzelne sogar bis zu 20 Minuten im Vergleich zu HM 1, was doch eher untypisch ist. Unter den ersten 40 Platzierten war lediglich 1 Läufer der mit 6 Sekunden einen "Negativsplit" zustande brachte. Der Sieger bei den Herren Getu FELEKE (Eth) mit der Streckenrekordzeit von 2:05:41 Std. und Anna HAHNER aus Deutschland in 2:28:59 Std. teilten sich das Rennen perfekt ein und strahlten vom obersten Siegestreppchen. Dramatisch war der Zieleinlauf vor allem bei den Frauen, wo Anna Hahner erst 400 m vor dem Ziel die "stehend k.o. laufende" und lange führende Chepkwony Caroline (Ken) überholte und ihr so noch auf den letzten Metern den Sieg wegschnappte. Ich konnte Anna im Prater, wo sie mir auf der Gegengeraden bei km 34 noch an 4. Stelle liegend begegnete kurz anfeuern, worauf sie wahrscheinlich deshalb noch einmal den Turbo zünden konnte und schlussendlich gewonnen hat ;-).

Über die Halbmarathondistanz feierte Christian Kresnik, der mittlerweile für Köflach startet in großartigen 1:11:28 Std. den gesamt 2. Platz und Martin Pogelschek in sehr starken 1:14:14 Std. den gesamt 9. Rang.

 Anna AjserKommentar facebook- Christian Müller:
"Nach der doch sehr langen und intensiven Vorbereitungszeit bin ich jetzt wirklich froh, dass ich den VCM in einer tollen Zeit hinter mich gebracht habe. Zum Rennen selbst, war es in der Vorbereitung mein Ziel eine 2:35-er Zeit anzupeilen und Graz 2013 zu bestätigen. Mit einer HM- Duchgangszeit von 1:16:48 war ich voll im Plan, sogar etwas schneller, aber ich wusste ich brauchte Reserve, da der Mann mit dem Hammer mich bestimmt auch diesesmal bei km 35-37 erwarten würde und mir doch die eine oder andere Minute kosten sollte. So war es dann auch, ab dem HM leider gänzlich auf mich alleine gestellt, kam bei ca. km 36 dann der Mann nicht mit dem Hammer, sondern der mit dem "Schlögl". Zum Drüberstreuen sind die letzten km in Wien zusätzlich auch leicht ansteigend und auch Gegenwind auf diesem Abschnitt war das, was ich am wenigsten brauchte- eine schlechte und sehr "schmerzhafte" Dreierkombination . Ich kämpfte mich, obwohl ich nicht mehr alles so genau weiß wie, über den Zielteppich und war und bin sehr sehr glücklich mit 2:39:03 Std. als 39. und vor allem als 4. bester Österreicher den VCM gefinisht zu haben! Vielen DANK noch einmal für Eure Unterstützung und meinen Coach Andy Rapatz für die harte Vorbereitung"  

Nachdem der Winter sich normalerweise bei uns wenig für schnelles und umfangreiches Marathontraining eignet und auch die verfügbare Zeit durch die Arbeit zurzeit besonders knapp war, entschied ich mich in diesem Frühjahr gegen einen Marathon und für einen etwas kürzeren und mit vielen Trail-Abschnitten gespickten Lauf. Beim Everest-Marathon lernte ich 2012 den englischen Läufer Jeremy kennen, der ein besonders spannendes Finisher-Shirt durch die Gegend trug: Darauf war ein Grizzly zu sehen und so fragte ich ihn über den Grizzly Run aus, bei dem er sich das Leibchen erkämpft hatte. Seine Beschreibung des 20 Meilen langen Laufes mit zahlreichen Auf und Abs, Strand, Schlamm und verschlungenen Pfaden gefiel mir sofort und so versuchte ich bereits 2013, einen Startplatz zu ergattern. Glücklicherweise hatte ich jedoch Pech und versäumte ein extrem kaltes und verregnetes Rennen und konnte beim Great Wall Marathon mehr Sonne genießen. Dieses Jahr wurde ich jedoch in der Lotterie gezogen und so ging es nach mehrmonatiger Vorbereitung mit eher ungewöhnlichen Wintertemperaturen und mehr Schlamm als Schnee Anfang März nach England.

Von Heathrow aus musste ich mich zuerst durch die Freitagabend-Rush-Hour mit dem Mitwagen links fahrend durch Kreisverkehre mit 6 oder 7 Ausfahrten und Autobahnabschnitten mit sehr vielen Spuren und Abzweigungen zu Jeremy nach Hause durchkämpfen. Dort konnte ich dankenswerterweise Kost und Logis genießen. Am Samstag ging es dann zu einem Park Run in Andover. Das ist eine Laufserie mit 5-km-Läufen an sehr vielen Orten in England an jedem Samstagmorgen, an der man gratis teilnehmen kann. Und das Beste: Nach 50 oder 100 Teilnahmen bekommt man noch ein Shirt beziehungsweise eine Jacke geschenkt! Mit einer Zeit von 24:32 konnte ich meine Muskeln gut auf den folgenden Tag einstimmen. Zuerst ging es aber zum Sightseeing und am Abend dann auf die zweistündige Fahrt zum Startort des Rennens.

Ich bezog in Beer Quartier. Nach ausgiebigem Carbo-Loading stürzte ich mich recht früh in die Federn. Der Start sollte glücklicherweise erst um 10:30 Uhr erfolgen. Da dieser in Seaton stattfindet musste ich noch am Morgen etwa 3 Kilometer zum Start spazieren und konnte so die letzten Teile der Strecke noch begutachten. Dort gab ich dann mein Gepäck ab, ging mich kurz aufwärmen, tratschte noch etwas mit Jeremy vor dem Start und reihte mich vorne ein. Nach dem Grizzly-Gedicht ging es los, 20 Meilen, 32 Kilometer bis ins Ziel!

Meile 1: Nach dem Start geht es nach nur wenigen Metern gleich in den ersten Kiesstrand-Abschnitt. Sofort merke ich, dass ich das nicht trainiert habe. Das Tempo ist sehr hoch und so lasse ich die Spitze erst einmal ziehen, bevor es nach mehreren harten 100 Metern wieder auf festen Boden geht. Die Strecke führt wieder zum Start zurück, nebenan hört man hunderte Läufer am Kies laufen: Ein grauenhaftes Geräusch, bereits die ersten paar Meter Strand haben viel Kraft gekostet. Zuviel?

Meile 2: Es geht auf Asphalt weiter und nun einmal größtenteils bergauf. Bislang ist die Steigung allerdings meist in einem gemächlichen Bereich um die 5 Prozent, was allerdings durch das flotte Tempo auch schon genügend weh tut.

Meile 3: Das Profil wird unrhythmischer, so folgen in kurzer Abfolge etwa 300 Meter lange Abschnitte mit mehr als 40 Höhenmetern entweder bergauf oder bergab. Etwas werden meine Beine durch die Steilheit und das Tempo bergab schon durchgeschüttelt. Die erste große Zuseheransammlung in Beer lässt das kurzfristig wieder vergessen.

Meile 4: Durch einen Campingplatz geht jetzt wieder steil bergauf, meine Ärmlinge erweisen sich als überflüssig und ich streife sie runter. Die Kappe hatte ich schon vor dem Start weggesteckt, es ist ungewöhnlich warm für März und für England.

Meile 5: Nach schönem welligen Lauf auf Wiesen und Feldwegen folgt das erste längere Bergabstück. Auf weniger als 800 Metern geht es über 120 Höhenmeter nach unten und erstmals ist das Terrain auch steinig, schlammig und rutschig. Ich lasse einige Läufer ziehen und versuche ein vernünftiges Bergabtempo zu finden.

Meile 6: Endlich wieder am Strand und es geht durch einen Bach durch - Eine willkommene Abwechslung und Abkühlung! Ein Läufer neben mir stolpert und köpfelt gleich ins Wasser. Bei freiem Oberkörper keine blöde Idee. Danach steigt der Weg lange gleichmäßig an und ich kann ein gutes Tempo finden.

Meile 7: Die Rampe wird etwas steiler doch da der Weg ein recht guter Feldweg ist, hält sich die Anstrengung in Grenzen. Da es noch sehr weit ins Ziel ist, versuche ich nicht zu überdrehen. Ab und zu hängt ein Baumstamm über den Parcours: 'Duck or grouse!'

Meile 8: Wiederum gibt es viel Auf und Ab zu bekämpfen, die Wege sind jedoch relativ gut zu laufen: Immer wieder etwas schlammig und uneben, aber nirgendwo komplett extrem, sodass sich meine Beine auch wieder etwas vom schnellen Anfangstempo lockern.

Meile 9: Jetzt wird es das erste Mal richtig dreckig: Ein Feld ist die erste Schlamm-Sonderprüfung. Die Schuhe saugen sich ziemlich fest. Gut dass ich sie doppelt und dreifach gebunden habe. Ein Läufer neben mir anscheinend nicht, schon ist ein Schuh weg ... Es ist aber auch eine Frage der Lauftechnik: Ich laufe wie eine Ente mit weit nach außen gerichteten Schuhspitzen. Sieht zwar dämlich aus, aber ist doch etwas besser als die Schuhe zu verlieren.

Meile 10: Vom Profil her eigentlich eine einfache Meile, aber es ist wieder äußerst schwierig zu laufen: Meist geht es schräg geneigten Wiesen entlang und man muss mit beträchtlichem Höhenunterschied zwischen dem linken und rechten Bein kämpfen.

Meile 11: So geht es weiter, es folgen dann aber wieder leichtere Abschnitte auf Asphalt, allerdings oft steil bergab und schön langsam werden die Beine zu einem undefinierbaren Matsch.

Meile 12: In dieser Meile gibt es wieder einen Kreuzungspunkt der Strecke und so sehe ich, nachdem ich lange vorher die Führenden vorbeirasen gesehen hatte, dass doch noch einige Läufer hinter mir sind. Ich schätze meine Position mit 30 bis 60 ein, komme aber zu dem Schluss, dass das heute nicht mehr viel bedeuten wird, sondern vor allem ein Kampf mit mir sein wird.

Meile 13: Und ab in das 'Valley of the bogs', das Tal der Schlammlöcher. Wieder stolpert ein anderer Läufer hinter mir kopfüber rein ins Vergnügen. Eigentlich sind die Schlammlöcher doch halb so wild. Sie bieten eine gute Ausrede zum langsam nachvornestapfen. Nur Stehenbleiben ist schlecht, man sinkt ein. Raus aus dem letzten Loch, vertikal eine Wiese hinauf und auch das ist erledigt.

Meile 14: Nun folgt eine Meile mit wunderschönen Waldpfaden und traumhaftem welligen Profil. Es ist im Wald angenehm kühl, ideal um Tempo zu machen. Irgendwo steht auch ein Dudelsackspieler mitten im Wald. Mitten im Wald!

Meile 15: So geht es weiter und die Streckenposten bieten fast alle Fruchtgummis für die erschöpften Läufer an. Generell herrscht eine herrliche Atmosphäre und die Strecke ist trotz der Länge und der vielen Abzweigungen hervorragend und eindeutig markiert. Warum das manche andere Läufe nicht so hinkriegen?

Meile 16: Und schon ist der Spaß wieder vorbei: Es geht erneut bergab und nun sind die Beine schon sehr müde. Nach der Meile sind sie dann endgültig am Ende. Es geht wieder extrem runter in Richtung Küste und es gibt auch Stufen: Zu weit für einen Schritt, zu kurz für zwei. Das wird noch ein langer Tag.

Meile 17: Leider ist meine Kraft schon fast am Ende als das Schlimmste kommt: Mehr als 1 Kilometer Kiesstrand! Ich laufe links, ich laufe rechts, auf groben oder auch feinem Kies doch gar nichts hilft mehr. Das Tempo sinkt und sinkt. Danach kommt allerdings 'Entspannung': Der 'Stairway to Heaven' mit über 100 Höhenmetern auf 700 Metern, was allerdings im Vergleich zum Strand fast noch richtig Freude bereitet. Oben wartet die Berg- / Küstenwache. Verständlich bei diesen Klippen und wie ich schon gefährlich hin und her wanke! Die Hitze fordert auch ihren Tribut, es gab gefühlt ein paar Wasserstationen zu wenig für diese Hitze.

Meile 18: Nun geht es wieder schön der Küstenklippe verlaufend zurück nach Beer. Die Bergabpassagen, vor allem die auf Beton oder Asphalt, sind allerdings schon maximal schmerzhaft. Also so am Ende waren meine Beine wohl auch noch nie ... Beer ist erreicht, es geht wieder etwas nach oben.

 

Meile 19: Und darauf logischerweise auch wieder nach unten. Bergauf hole ich mir den einen oder anderen Platz, bergab verliere ich ihn wieder. Es geht wieder endlos auf und ab, alles tut weh, aber das Ziel zieht zumindest schon etwas an.

Meile 20: Die letzte Meile ist eine sehr kurze. Ich probiere noch Tempo zu machen und es gelingt mir auch noch eingeschränkt. Endlich im Ziel! Knapp unter 2:51 Stunden, 45. von mehr als 1500 Teilnehmern.

Danach genoss ich noch die tolle Atmosphäre im Ziel. 'Mud, sweat, beers' - In Anlehnung an Churchills berühmte Rede. Zum Glück nahm mich Jeremy mit dem Auto in die Unterkunft mit. Meine Beine hatten schwer gelitten. Auch beim Sightseeing am Montag und Dienstag hatte ich starke Schmerzen, vor allem das Bergablaufen hatte ich bei diesem Lauf wohl unterschätzt. England war aber auf jeden Fall die Reise wert, neben einem achtbaren Resultat konnte ich viele gewaltige Eindrücke mitnehmen.

Bericht: Norbert Zeppitz

Bilder von der Strecke (geschossen von Jeremy): http://www.hardleyrunners.co.uk/Gallery/Grizzly_2014/album/index.html

Ergebnisliste: http://www.axevalleyrunners.org.uk/results/grizzly-grizzly.2014.htm