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Die Online-Voranmeldung hat am Freitag (05. Mai) um 14 Uhr geschlossen.

Anmeldungen sind

am Sonntag ab 7:30 Uhr

bei Start und Ziel

(Mochoritsch Eck / Reichmann in Klopein / Seelach)

möglich!


Nachmeldung vor Ort ist möglich!

 

Wie jedes Jahr waren nicht nur alle Kärnten-Läuft-Bewerbe extrem gut besucht. Wie jedes Jahr hatten die Läufer allerdings gegen die extreme Hitze und den welligen Kurs zu kämpfen.

Während vorne wie gewohnt die Kenianer den Sieg unter sich ausmachten (Robert Langat gewann in 1:02:47) konnte Christian Müller einen tollen Halbmarathon in 1:17:16 finishen. Das bedeutete nicht nur den 33. Gesamtrang, sondern auch den Sieg in der M-35. Um die Leistung noch höher zu würdigen: Lediglich 4 Nicht-Elite-Läufer kamen vor ihm ins Ziel und von allen Kärntnern waren nur Markus Hohenwarter, Roman Weger und Gernot Hammer vor ihm! "Ich konnte mit der Deutschen Viellehner ein gutes Tandem bilden. Die letzten 3-4 km waren sehr hart, ich habe jedoch all meine mentale Energie aufgewendet und so eine tolle Zeit erreicht", so Christian Müller überglücklich nach dem Rennen.

Wie ein Uhrwerk bestritt Reinhold Pototschnik das Rennen und erreichte mit starken 1:20:03 Platz 47, was aber leider nur den 4. Rang in der M-45 bedeutete.

In 1:47:04 konnte mit Indi Lesiak ein weiterer LGS-Läufer in den Top 1000 finishen.

Beim Viertelmarathon sorgten alle LGS-Läufer für persönliche Bestzeiten: Manuela Zeppitz (42. Gesamtrang) konnte ihre Bestleistung um mehr als 5 Minuten auf 51:10 drücken: "Ich habe versucht, das Rennen gleichmäßig anzulegen und konnte so mein Tempo auch gegen Ende des Laufes hin hoch halten." Genau 10 Minuten schneller konnte ihr Bruder Norbert Zeppitz (45. Gesamtrang) das Rennen beenden. "Ich habe heute meinen Schritt einfach nicht gefunden und bin trotz letztem Einsatz an der 41-Minuten-Barriere gescheitert. Trotz der Bestleistung ein bitterer Tag, da ich mir sehr viel mehr erhofft hatte." Marijan Kezar hingegen war vollends zufrieden: "Ich bin ganz hinten weggelaufen und konnte so einen Läufer nach dem anderen einsammeln." Der Lohn: 49:10 und Platz 211!

Ergebnisse: http://www.pentek-timing.at/results/show_results.php?v=11748

Der Diexer Panoramalauf (knappe 11 km) gehört trotz der diesjährigen Streckenkürzung, das Ziel war dieses Mal nicht beim Gasthof Jauntalblick, sondern bei der Kirche in Diex, mit fast 800 Höhenmetern, davon 600 auf den ersten 5 Kilometern auf teilweise schwierig zu laufenden Wegen, zu den anspruchsvollsten Bergläufen in Kärnten. Mit einem Blick nach rechts können die Läufer auch ein atemberaubendes Panorama genießen, aufgrund der schwierigen Strecke gaben sich aber viele Läufer mit dem atemraubenden Kampf gegen den Berg zufrieden.

Während Österreichs Athleten in London bei der Medaillenvergabe nicht mitreden konnten und für die ersten medaillenlosen Spiele seit mehr als 45 Jahren sorgten, hatte LG Südkärnten beim Berglauf von Brückl nach Diex wieder einige heiße Eisen im Edelmetall-Feuer, die die erhofften Medaillen abholen konnten.

Allen voran konnte Christian Müller bei seinem Comeback im Berglauf-Cup gleich fast wieder an alte Erfolge anknüpfen. Es wurde zwar nicht der Sieg wie auf der Petzen 2011, jedoch lässt der 4. Gesamtrang hinter Seriensieger Robert Stark (LC Stockenboi, mit ungewohnt knappen Vorsprung von 11 Sekunden, er soll sich jedoch etwas verlaufen haben), Erwin Kozak und Martin Pogelschek nach einer durch Verletzungssorgen geprägten Saison 2012 auf weitere starke Auftritte im Herbst hoffen. Er zeigte sich nach dem Lauf vor allem mit dem geringen Abstand auf das Stockerl zufrieden, das mit weiterem Tempotraining in greifbare Nähe rücken könnte. So 'nebenbei' konnte Christian zudem die Klasse M-35 gewinnen und sogar bei der Startnummernverlosung zuschlagen - Wenn's läuft dann läuft's!

Bei den Damen sorgte wie so oft Manuela Zeppitz für die Goldmedaille. In der Klasse W-20 war sie erneut nicht zu schlagen und sicherte sich zudem mit dem 17. Gesamtrang wertvolle Punkte für die Gesamtwertung des Berglaufcups. Der Sieg in der Klassengesamtwertung ist ihr außerdem nun endgültig auch rechnerisch nicht mehr zu nehmen. "Besonders die ersten 2-3 Kilometer waren für mich sehr schwierig, da auch die mentale Belastung der ewig langen 10-Minuten-Kilometer dazukam. Spätestens ab Kilometer 6 und dem Beginn des Asphalts konnte ich jedoch richtig Fahrt aufnehmen und das Rennen toll finishen", so Manuela glücklich nach dem Rennen.

Marijan Kezar zeigte erneut eine solide Leistung und demonstrierte sein Steigerungspotenzial in der Kategorie Berglauf. Der Lohn für seinen beherzten Lauf war der 9. Rang in der M-30 in 1:22:53.

Norbert Zeppitz nutzte den Lauf nach einer harten Trainingswoche als letzten Vorbereitungsschliff für den Kärnten Läuft Viertelmarathon. "Ich spürte eigentlich keine Müdigkeit und konnte von Anfang an, zumindest nach vorsichtigem Start auf dem steilsten Abschntt am Beginn, ein gutes Tempo vorgeben. Leider musste ich meiner großen Schwäche, dem Bergablaufen, Tribut zollen und verlor noch gegen Ende einen Rang und den 2. Platz in der M-20." Immerhin erreichte er den 19. Gesamtplatz (3. M-20) und konnte sich im Vergleich zu den bisherigen Saisonläufen vor einigen starken Konkurrenten platzieren.

Der Lauf war wie gewohnt bestens organisiert, jedoch waren 2 Dinge stark zu bemängeln: Erstens war die Versorgung mit Gerstensaft (das man bezahlen musste, was aber jeder auch gerne getan hätte!) äußerst mangelhaft, und zweitens war der Rücktransport zum Startbereich äußerst mangelhaft organisiert. Während Bänke und sonstiges Equipment weggefahren wurden, mussten einige Läufer noch (gefühlt) stundenlang auf den Transport warten. Zudem war die Information der Wartenden äußerst mangelhaft, da sollte dringend optimiert werden!

Ergebnisliste: http://www.hsvk-marathon.at/Berglauf2012/Diex2012.pdf

Bereits zum 15. Mal veranstaltete der ASV Maria Saal den traditionellen Ulrichsberglauf. Rund 180 Läufer nahmen dieses Jahr an der in jederlei Hinsicht, vom Startsackerl über die Strecke, dem Ulrichsberglauf-Häferl als Erinnerung beim Zieldurchlauf bis zum Zielbuffet und sogar bei der Siegerehrung mit tollen Sachpreisen, perfekt organisierten Veranstaltung teil.

Das Wetter war wie im Vorjahr eher heiß und daher gerieten die ersten eher flachen Kilometer auf Asphalt etwas schwierig. Am Wenigsten ließ sich wie fast jedes Jahr Robert Stark (LC Stockenboi) beeindrucken, der in 39:53 die etwas über 9 km lange Strecke mit cirka 550 Höhenmetern bezwingen konnte. Dahinter reihten Gernot Hammer und der Deusche Benjamin Sperl ein. Bei den Damen siegte etwas überraschend Wiltrud Rieberer-Murer (AC Moosburg) vor Heidi Petschnig und Haas Birgit.

Für den einzigen LGS-Stockerlplatz konnte Manuela Zeppitz sorgen (3. W-20). "Ich habe mir das Rennen gut eingeteilt und bin sogar auf den letzten schwierigen Metern bis zum Gipfelkreuz noch locker gelaufen. Etwas mehr hätte ich aber vielleicht noch aus mir rausholen können", so Manuela nach dem Lauf.

Marijan Kezar lieferte ebenfalls ein beherztes Rennen ab, steigerte sich von Kilometer zu Kilometer und erreichte schließlich in der starken M-30 den 9. Platz.

Norbert Zeppitz stürmte dieses Jahr zum 3. Mal in unter 50 Minuten auf den Ulrichsberg. Auch wenn 49:35 die langsamste Zeit in den letzten 3 Jahren bedeuten, war er mit dem 31. Rang (6. M-20) größtenteils zufrieden: "Auf dem flachen Abschnitt hatte ich zu kämpfen, ich konnte aber oben, besonders auf den steilen letzten Metern noch einiges rausholen. Kein perfekter Lauf, aber ich bin auf einem guten Weg."

Alle Teilnehmer an diesem Ironman am 1. Juli haben es am Vortag zwar richtig gehört, aber viele können es wohl nicht gleich fassen - der Veranstalter macht heuer ernst! Erstmalig wird beim Ironman 2012 in Klagenfurt ein Neoprenverbot ausgesprochen. Für nicht so gute Schwimmer inclusive meiner Person hängt die „nackte“ Tatsache wie ein Damoklesschwert über dem Metnitzstrandbad, wo wir eben auf die Startfreigabe warten. „Tou Minits tu kou“, sagt neben mir ein junger Mann aus Murau.

Bildquelle: Iron-Günter

Letzte Startvorbereitungen

Die Kanone schießt, das Publikum schreit und ich wate den anderen hinterher ins Wasser. Im Moment ist alles so wie es ist. Ich gebe mich dem Schicksal hin, lege mich aufs Wasser und kraule sofort um mein Leben. Der Kampf in den Fluten des 25 Grad warmen Wassers beginnt - zunächst noch harmlos. Bis zur ersten Wendeboje in Reifnitz komme ich sogar unerwartet gut voran. Ebenso freue ich mich über die erfolgreiche Passage durch Maiernigg. Erst danach - in Richtung Loretto - wird es richtig ungemütlich, weil es in diesem Abschnitt keine Orientierungsboje mehr gibt. Das Schloss Loretto auf der Anhöhe ist im Gegenlicht der Morgensonne kaum zu erkennen. Da ich mich an den Schwimmern vor mir, die leider auch nicht wissen wohin sie sollen, orientiere, wird der Weg nach Loretto zum Desaster. Das Richtungsschwimmen gestaltet sich völlig planlos. Ich bin knapp am Verzweifeln, weil so gut wie nichts weitergeht. Das Schloss vor uns wird einfach nicht größer. Unter den Teilnehmern herrscht Unordnung, ja fast Anarchie. Ohne Neopren bist du da draußen den Gewalten des Wassers und des Rennens völlig schutzlos ausgeliefert. Wenn man sich nicht bewegt, säuft man gnadenlos ab. Natürlich wirst du vorher von der Wasserrettung rausgeholt - bevor dich die Fische fressen. Nach einem unkoordinierten Schwimmslalom erreiche ich mit Schulterschmerzen die Einfahrt zum Lendkanal. Das Wasser wird dunkel, schlammig und mit den Armen und den Beinen bleibe ich an der Unterwasserpflanzenwelt immer wieder hängen. Wegen der Schulterschmerzen atme ich nur noch rechts. Da sich zu der späten Schwimmzeit noch zahlreiche Schwimmer im Kanal befinden, kommt es laufend zu unsanften Berührungen. Man spürt, dass jetzt jedem alles „wurscht“ (oder völlig egal) ist. Wir alle wollen einzig und allein raus aus diesem schrecklichen Kanal!

Indi freut sich, dass er nach dem harten Schwimmen ohne Neo aus dem Wasser ist (Bildquelle: Marathon-Photos)

Nach zweinullfünf Stunden betrete ich das Festland und freue mich sehr, dass Harald Neu von Marathon-Photos mit seiner Nikon D3s auf der Strecke lauert. Er erkennt mich sogar, winkt, ich winke zurück und die Nikon schießt mit Quantum-Flash auf jeden Sportler, um ein Schwimmausstiegsbild zu bekommen. Keine Sekunde habe ich gezweifelt den sogenannten Schwimmcut nicht zu schaffen. Später sollte ich erfahren, dass für etwa siebzig Teilnehmer, die nach zweizwanzig aus dem Wasser kommen, das Rennen durch den Veranstalter für beendet erklärt wird. Ich bin sehr glücklich als „Nichtschwimmer“ die fast vier Kilometer nur mit Badehose, Brille, Uhr und Kappe bekleidet zeitgerecht absolviert zu haben. Auf dem Weg in T1 erkenne ich Iron-Tine, Robert und Susi… alle feuern mich an und das Leben ist wieder schön!

Der schwarze Panther (Bildquelle: Marathon-Photos)

Viele Säcke hängen nicht mehr da und so finde ich die Nummer 2133 sofort. Im Zelt lasse ich mir gerne helfen und genieße es, dass sich Dagmar und Andrea meine Klagen über die Schwimmstrecke teilnahmsvoll anhören. Der Schwarze Panther ist ziemlich angefressen, weil er so spät und als eines der letzten Räder abgeholt wird. Ich lasse mich auf keine Diskussion mit dem SP ein. Was weiß ein Radl schon über Neoprenverbot? Ich klicke mich durch die Gänge und will nach Reifnitz etwas mehr andrücken, damit Hanna mit der Käsesemmel nicht noch länger warten muss. Ich hoffe, dass sie noch da ist. Wiederum hat das SMS-Benachrichtigungs-System der FH ausgezeichnet funktioniert, also wird sie wissen wo ich mich herumtreibe.

Zahllose Indi-Fans unterstützen ihren Sportler

Hanna und die kleine Xenia haben durchgehalten und der nächste Höhepunkt ist der Anstieg zur Labe in St. Niklas, wo Connie als Helferin akquiriert wurde und mir Mut zuspricht. Das kann ich sehr gut brauchen, denn ich stehe immer noch unter dem Schockeindruck der Wasserschlacht. Werner, der Chef vom Fahrradprofi höchstpersönlich, ruft mir am Steilhang zu: „Indi, Schwarzer Panther haltet’s durch!“ Auch das Look-SP freut sich darüber. Weiter oben begleitet mich Rene‘, ein junger Nachwuchstriathlet aus Villach, ein Stück, in dem er nebenher läuft und mir alles Gute wünscht.

Tour-de-France-Feeling in Kärnten

Der nachfolgende Rupertiberg mit viel Trara und toller Musik ist ein großes Gefühlserlebnis, zumindest noch in der ersten Runde, für die ich unglaubliche dreidreiviertel Stunden benötige! Viel zu lange, denn jetzt wird es eng. Wenn du bis 17.00 Uhr nicht in der Rosentaler Straße bist, holen sie dich raus und das Rennen ist beendet d. h. Radcut um fünf, die Uhr tickt und ich muss auf der zweiten Runde richtig Druck machen. Meine Zeitreserve auf das Radlimit nach der Wende in Klagenfurt beträgt zirka 35 Minuten. Da muss ich die zweite Runde in dreifünfzehn fahren und es darf keine Panne dazwischenkommen. Gleich vorweg: das Radl hat durchgehalten, denn der Fahrradprofi in Viktring hat es vor dem Rennen überprüft und unter anderem eine neue Kette eingebaut. Zwei weitere Investitionen lassen den Schwarzen Panther heuer noch martialischer erscheinen: die schwarzen Räder „Solist3“ und ein neuer schwarzer Sattel, natürlich auch vom Fahrradprofi in Viktring.

Kurzer Verpflegungsstop

Die Hitze am Nachmittag wird stärker und ich überhole mittlerweile einige Teilnehmer mit dem SP. Connie in St. Niklas hält auch durch und diesmal brauche ich sie mental mehr denn je. Nach der zweiten Faakersee-Runde falle ich auf der Rosegger Brücke fast vom Rad, weil sich plötzlich alles um mich dreht. An dieser Stelle beschließe ich, nächstes Jahr nicht mit Günter und Markus an der Challenge Roth teilzunehmen. Das hohe Tempo fordert seinen Tribut und ich schalte etwas zurück, aber nur bis zum Ruperti. Hier gehen andere bereits zu Fuß auf den Gipfel. Manche fahren in Serpentinen nach oben. Ich kann noch in der Vertikalen kurbeln. Auf gleicher Höhe mit Jan Jagodzinsky (Cops for Cancer) höre ich ihn klagen: „Indi, ich sterbe.“ …“Jan, halte durch!“ Mir selber ist es auch schon besser gegangen, denn ich sehe zitronengelbe Tanzbären auf dem brennenden Asphalt. Neben mir spaziert ein grünes Krokodil …? Die teilweise haarsträubende Abfahrt vom Ruperti nach Ludmannsdorf löse ich mit einer ganz anderen Linie als im Training. Von der Herz-Kreislaufbelastung her habe ich keine Bedenken. Nur, was passiert, wenn plötzlich unter dem Schnee das blanke Eis ist? Kann ich das balancieren? Oder rutsche ich aus? … Augen auf! …Überlebt! Angefeuert von den Streckenposten, den Xterrians Jauntal und Reinhold K. samt Familie, fliege ich durch Tschachoritsch hinein in die Rosentaler Straße. Die Uhr zeigt 16.37! Geschafft und überglücklich! Ich denke: „… irgendwann kreuzt du diese Ziellinie… “ und nehme zahlreiche Propolistropfen.

Immer noch gut drauf nach zahllosen Stunden Ironman

Den Marathon beginne ich konsequent mit sieben Minuten pro Kilometer, diesmal will ich nichts anbrennen lassen. An den Laben lasse ich mir extra Zeit für gute Gespräche mit guten Helfern und für ausschweifende Gehpausen, in denen ich das Mitleid mancher Zuschauer genieße. Es ist schon fast sechs Uhr abends, dennoch herrscht eine brütende Hitze. Allen Respekt vor den vielen Anrainern, die mit Wasserschläuchen und privaten Labstellen die strapazierten Sportler unterstützen. Der berühmte Altmeister Günther Mirnig gesellt sich erfreulicher Weise zu mir und motiviert mich außerordentlich, indem er ruft: „Indi, nur laufen und viel trinken! Tu sonst gar nichts, nur laufen und saufen, was geht!“ Danke Günther! Durch deine kompetente Beratung habe ich weiterhin leicht durchhalten können. Der Ironman ist auch ein Volksfest! Bis ins Krumpendorfer Bad und zurück freuen sich alle Zuschauer über die tapferen Eisernen. Auch vom Landhaushof bis zum Alten Platz sind die Gastronomie-Gärten, obwohl es langsam dunkel wird, voll besetzt.

You are an Ironman! (Bildquelle: Marathon-Photos)

Wiederum halte ich Ausschau nach Connie und frage einige Bekannte, ob sie gesehen worden ist. Meinen ausdrücklichen Dank an die Gruppe vom „Trispoat“, die mir einen – überlebensnotwendigen – Eisbeutel geschenkt hat. Schönen Dank auch an Herbert R. vom LC Techelsberg, der mir neues Eis für das geschmolzene Sackerl reicht. Mario Ebner, der LC-Techelsberg-Läufer und Chef vom Intersport Feldkirchner Straße, ist selber mehrfacher IM-Finisher. Mario gibt mir einen guten Rat: Keine Gehpausen, sondern lieber
langsamer, das heißt kontinuierlich laufen. An dem Finish habe ich mittlerweile keine Zweifel mehr. Ich werde auf jeden Fall das Ziel erreichen. Vermutlich wird dort mein großes Fotografen-Idol Harald Neu ( www.marathon-photos.com ) mit seiner Nikon stehen. Für dieses Bild würde ich auf allen Vieren über die Finishline kriechen.

2. Ironman-Finish von Indi Lesiak (Bildquelle: Marathon-Photos)

Ein recht ordentliches Laufbild von mir macht Michael von den Xterrians ebenso wie Rita Maria. Mit Iron-Tine diskutieren wir über Sinn und Unsinn einer Langdistanz, während uns Uwe in der untergehenden Abendsonne vor der Labe am Metnitz-Strandbad fotografiert. Unerwartet und herzerfrischend steht sie da: Connie! Sie begrüßt mich am Metnitzstrand und zieht mich kurz, aber unglaubliche fünfdreißig pro Minute einen halben Kilometer Richtung Zentrum. Das war echt nötig und ich freue mich, dass wir uns auch hier wieder gefunden haben. Heuer bereits in der Wiener Gasse, ganz genau beim Wörthersee-Manderl, umkreise ich genussvoll die allerletzte Wende in dieser Langdistanz. Das letzte Piepen des Transponders klingt wie das Befreiungslied aus Nabucco. Ab jetzt geht es heimwärts! Endlich heimwärts und ich kann es kaum glauben, denn es ist erst halb zehn und noch nicht einmal stockdunkel! Für mich beginnt der ergreifende und tiefsinnigste Teil des großartigen Ironmanabenteuers. Viele sind noch auf der Laufstrecke, fast niemand mehr im Laufschritt. Hoch motiviert, gerührt und selig vor Freude laufe ich Schritt für Schritt Richtung Pearly Gate.

Indi genießt den Zieleinlauf (Bildquelle: Marathon-Photos)

In der Luft liegt schwebt Energie, denn von weitem höre ich die Musik und den Sprecher von der Finishline: „…you are an …“, das letzte und so glühend ersehnte Wort wird von der Elektronik im Stadion festgehalten und bleibt dem Läufer auf der Strecke unhörbar entzogen. Egoistischer und narzisstischer Weise will ich ganz allein auf der Brücke der Finishline stehen. Um das sicher zu stellen, begebe ich mich taktisch überholend mit allerletzter Kraft und dann langsamer werdend auf eine einsame Position vor dem Zielkanal.
Dann ist es Wahrheit: Der Zielkanal – die Finishline! Ich könnte explodieren vor Glück! Ich habe es geschafft, geschafft, geschafft! Ganz allein geschafft – ohne Coach, ohne Trainingslager, dafür mit viel Freude an der Bewegung und mit viel Geduld und Nachsicht meiner Freundin und allen anderen für das Zeit intensive Training. Gleich zwei Fotografen von www.marathon-photos.com stehen an der Finishline. Günter schießt – ohne Quantum-Flash – mehrmals. Besonders freue ich mich über das gemeinsame Bild mit Harald Neu. Wer noch Bilder von diesem Fotografenteam der Weltklasse haben will, sollte sich beeilen, denn Harald und seine Leute fotografieren den Ironman Austria nur noch nächstes Jahr. Ihre Nachfolger treten in große Fußstapfen …

Müde aber glücklich nach dem Finish

Günter Schneeweiß meint, wer heuer in Klagenfurt bestanden hat, sei ein wahrer Eisenmann. Das Schwimmen ohne Neopren ist für mich die härteste Grenzerfahrung im Ausdauersport gewesen. Die tropische Hitze am Rad hat mich fast wahnsinnig gemacht - aber nicht aufhalten können. Der Marathon war phasenweise schmerzvoll. Der Schmerz ist vergangen – der Stolz und die Freude sind mir geblieben. Es ist ein Hochgefühl, das wochenlang anhält, jenes Empfinden von unendlichem Glück, das dich süchtig macht. Der Rausch von Unbesiegbarkeit und Unzerstörbarkeit danach, den keiner kennt und keiner spürt, der es nicht selbst erlebt hat. Und wenn du dieses Rennen geschafft hast und es hat sich so gut angefühlt, dann spricht eigentlich überhaupt nichts dagegen, dass du es wieder und wieder tust.